Garance in Pfaffenhoffen
Val de Moder
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Standort: vor dem Eingang des Musée de l’Image Populaire
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Dabei handelt es sich um den Färberkrapp, Rubia tinctorum L. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Rubiaceae, die wegen des aus ihren Rhizomen gewonnenen roten Farbstoffs weithin angebaut wurde, da sie Alizarin und Purpurin enthalten (die den Stoffen eine schöne rote Farbe verleihen).
Warum Krapp vor dem Musée de l’Image Populaire pflanzen?
Dank des Krapp erlebten Pfaffenhoffen und seine Umgebung eine außergewöhnliche wirtschaftliche Aktivität, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann und ab dem dritten Viertel desselben Jahrhunderts intensiv war(1).
Diese Pflanze wurde in der gesamten Region von Hochfelden bis Hagenau angebaut, um sie grün oder getrocknet nach Pfaffenhoffen zu liefern, das zu einer wichtigen Handelsplattform für Krapp wurde. Es gab dort eine beträchtliche Anzahl von Trocknern. Aber wer Lieferung von getrocknetem Krapp sagt, sagt auch Krapphandel.
Im Jahr 1854 konnten wir noch die Existenz von 8 Krapptrocknern verzeichnen. Krapp wurde zum Rotfärben von Laken verwendet. Aus dem Zweiten Kaiserreich kaufte die französische Armee einen großen Teil dieser Laken für die Herstellung von Militärhosen (2). Die Niederlage von 1870 versetzte diesem Industrie- und Handelszweig der Gegend daher einen schweren Schlag (3). Allerdings war es weniger brutal als bei der Trocknung und dem Handel mit Krapp, da neben Wollstrümpfen auch Hanf gefärbt wurde und auch Braunkohleblau verwendet wurde(4).
Von dieser Tätigkeit sind heute nur noch Ortsnamen erhalten, etwa Rotaegerle oder Rotdaerre (Krappfelder, Krapp-Trocknungsräume) in Pfaffenhoffen und Niedermodern.
(1) Jean Vogt, „Krapp im Pfaffenhoffengebiet“, in SHAS, 1993, IV, Seite 45.
(2) François Lotz, „Geschichte einer elsässischen Kleinstadt Pfaffenhoffen“, Seite 199.
(3) Vgl. Georges Klein, „Lokale Industrien und verschwundene Berufe“, in SHAS, 1956, 3. und 4. Auflage, S. 74.
(4) Zum Bedrucken von Stoffen in Blau siehe G. Klein, op. cit.